Unsere acht Tipps sind sowohl beim Einkauf von Biolebensmitteln als auch bei allen Einkäufen relevant. Sie tragen zu einer gesunden Ernährung bei und helfen das Haushaltsbudget niedrig zu halten.

1 – Einfach und frisch statt schnell und fertig

Fertigprodukte sind teuer und ungesund. Sie enthalten meist zu viel Zucker, raffiniertes Weizenmehl und Konservierungsstoffe. Das ist nicht nur schlecht für Figur und Gesundheit, es belastet auch die Brieftasche. Fast Food und Fertiggerichte machen auch weniger lang satt. Einfache, schnelle Gerichte wie Vollkorn-Spaghetti aglio e olio, Kartoffeln mit Topfen und frischen Kräutern vom Fensterbrett und Omeletts mit Eiern spenden wertvolle Vitamine und Nährstoffe. Statt fertiger Fruchtjoghurts einfach Obst mit Naturjoghurt oder Topfen mischen. Das ist billiger, schmeckt besser und sieht gleich viel schöner aus.

2 – Nicht hungrig einkaufen gehen

Wer sich in der Mittagspause schnell eine Jause kaufen möchte, tappt schnell in die Preisfalle „Jausenregal“. Fertig zubereitete Brote, Semmeln, Nudelsalate oder sogar bereits geschältes, mundgerechtes Obst in Plastik verpackt sehen hübsch aus und versprechen schnelle Sättigung. Eine eigens zubereitete Käse- oder Wurstsemmel an der Frischetheke kostet aber viel weniger und liegt nicht schon seit dem frühen Morgen im Kühlregal. Ein Apfel ist leicht zu transportieren und spendet ebenso Vitamine wie ein kalorienreicher, teurer Smoothie. Wer satt einkaufen geht, widersteht Verlockungen leichter und kann sich eher an einen Einkaufsplan halten.

3 – Regionale und saisonale Lebensmittel einkaufen

Obst und Gemüse ist dann am günstigsten, wenn es gerade Saison hat. Das ist umweltschonend und klimafreundlich, da Glashäuser oder lange Transportwege vermieden werden. Saisonales Obst und Gemüse schmeckt einfach besser, da es schon fertig gereift ist, bevor es geerntet wird. Kurze Wege halten Vitamine und Nährstoffe länger am Leben als lange Lagerungen. Im Winter liefern Äpfel, Wurzelgemüse, Kohl, Sauerkraut und Nüsse die nötigen Vitalstoffe. Mit ein wenig Recherche lässt sich bestimmt ein Bauer aus der Umgebung finden, der seine Produkte günstig anbietet und trotzdem umwelt- und artgerecht produziert. Die Biozertifizierung ist immer mit Kosten verbunden, auf die manche Bauern einfach verzichten, obwohl die Qualität ihrer Waren durchaus den Kriterien entsprechen würde.

4 – Kostenfalle Getränke

Zuckerhaltige Getränke sind schlecht für die Zähne und machen dick. Trinken Sie gegen den Durst einfach Wasser oder besorgen Sie sich einen Sodasprudler – das spart Geld, Müll und leere Kalorien. Hollerblütensirup lässt sich im Sommer ganz leicht ansetzen und auf Vorrat herstellen. Selbst gemachter Eistee ist ebenfalls lecker und macht auch munter. Wer auf Cola nicht verzichten kann, sollte es zumindest nicht in Bäckereien, am Imbiss oder in der Tankstelle kaufen. Dort kostet es gleich viel mehr.

5 – Mit gesunden Kohlenhydraten länger satt, fit und gesund bleiben

Raffiniertes Weizenmehl hat fast gar keine Nährstoffe mehr. Damit das Mehl schön weiß ist, wurde Industrieweizen so überzüchtet, dass er auch kaum mehr Vital- oder Ballaststoffe enthält. Hafer, Dinkel, Gerste, Buchweizen und Vollkornweizen sind hochwertiger und besser für die Figur. Sie beinhalten langkettige Kohlenhydrate, die im Darm nicht sofort ins Blut gehen. Das verhindert Zuckerspitzen im Blut und verlangsamt die Insulinproduktion, wodurch wir länger satt bleiben. Ballaststoffe in alten Getreidesorten oder Vollkornprodukten regen auch die Darmtätigkeit an. Das unterstützt das körpereigene Immunsystem und die allgemeine Gesundheit.

6 – Weniger Fleisch essen

Bei Milchprodukten ist der Preisunterschied zwischen bio und konventionell gar nicht mehr so groß. Anders ist es bei Fleisch. Biofleisch ist um einiges teurer, dafür schmeckt es besser und ist nicht belastet. Fleisch aus Massentierhaltung ist meist voll mit Hormonen und Medikamenten. Die von Ernährungswissenschaftlern empfohlene Menge Fleisch pro Jahr beträgt 19,5 Kilogramm. Im Schnitt kaufen Österreicher aber 65 Kilo Fleisch jährlich ein. Wer sich an die Empfehlung der Wissenschaftler hält und seinen Fleischkonsum reduziert, lebt nicht nur gesünder, sondern auch billiger. Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Kicher-
erbsen und Lupinen liefern auch Eiweiß und können für Abwechslung am Speiseplan sorgen.

7 – Superfoods aus heimischer Produktion

Superfoods sind Lebensmittel, die einfach mehr Nährstoffe in sich haben als andere. Viele Superfoods wie Chiasamen, Goji- und Açaíbeeren, Avocados oder Kokosnüsse sind zwar wahre Vitaminbomben und gesund, kommen aber von sehr weit her, was sich auch auf den Preis schlägt. Auch hier spielt Marketing eine große Rolle. Heimische Superfoods sind Heidelbeeren, Walnüsse, schwarze Johannisbeeren, Kürbis, Sauerkraut, Brokkoli oder Hanf. Sie sind genauso gesund, wachsen um die Ecke und kosten viel weniger.
Besonders naturverbunde Menschen sammeln auch Wiesenkräuter und machen daraus köstliche Salate und Suppen.

8 – Wissen zahlt sich aus

Es gibt auch viele Lebensmittelproduzenten, die ihre Bio- oder Fairtrade-Qualität gar nicht an die große Glocke hängen. Der Schokoladenriese Ritter Sport verwendet seit zwei Jahren ausschließlich zertifizierte, fair gehandelte Kakaobohnen. Seit 1990 hat Ritter Sport in nachhaltigen Anbau in Nicaragua investiert, ohne viel darüber zu sprechen. Trotzdem gilt Ritter Sport nicht als die klassische Öko-Schokolade und ist auch zu einem erschwinglichen Preis erhältlich.

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Autor: Lydia Bißmann